Von einer Arzneimittelfälschung spricht man, wenn das Präparat keinen Wirkstoff, falsche oder gefälschte Inhaltsstoffe enthält.
Laut Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte haben die Arzneimittelfälschungen falsche Angaben
- zur Identität
- zur Herkunft
- zu den Inhaltsstoffen und/oder
- zum Vertriebsweg.
Die Medikamenten-Plagiate werden vorzugsweise auf dem Schwarzmarkt, normalerweise über illegale Onlineapotheken vertrieben und sind weltweit ein wachsendes Problem. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass ca. 50 Prozent der übers Internet verkauften Medikamente die Fälschungen sind. Deutschlandweit tauchen die Fälschungen von Potenzmitteln, Haarwuchs- und Schlankheitsmitteln auf. Weltweit werden am häufigsten die Krebsmedikamente, Arzneimittel gegen Malaria und Cholesterinsenker gefälscht.
So können Sie gefälschte Medikamente erkennen
Tipp 1: Überprüfen Sie eine Verpackung
Es ist nicht einfach, eine Plagiate vom äußeren Erscheinungsbild her zu erkennen. Die Primärverpackung und Umverpackung der Arzneimittelfälschungen sehen oft besser als die Verpackungen der Markenmedikamente.
Prüfen Sie, ob die Verpackung verdächtig erscheint. Merken Sie sich, dass jede Packung der Originalarzneimittel mit einem 2D-Barcode bedruckt wird, der eine individuelle Packungsnummer enthält.
Das nächste Anzeichen dafür, dass ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel nicht gefälscht ist, ist ein Öffnungsschutz. Der Öffnungsschutz stellt eine Vorrichtung an der Packung dar, die gewährleistet, dass eine Packung nicht unbemerkt geöffnet werden kann.
Tipp 2: Überprüfen Sie eine Darreichungsform
Die Arzneimittelfälschung kann in einer anderen Darreichungsform hergestellt werden als das Originalpräparat.
Tipp 3: Prüfen Sie, ob eine Dosierung stimmt
Imitate von Medikamenten können in allen möglichen Dosierungen hergestellt werden.
Tipp 4: Prüfen Sie, ob eine Zusammensetzung stimmt
Die Medikamentenkopien unterscheiden sich von Originalpräparaten in der Regel in Zusammensetzung. Sie können beispielsweise zu viel, zu wenig oder überhaupt keine wirkende Substanz enthalten. Im schlimmsten Fall stecken in den gefälschten Präparaten giftige Inhaltsstoffe, die gesundheitsschädlich sein können.
Tipp 5: Vergleichen Sie den Preis, bevor das Medikament kaufen
Der Preis ist eine weitere Möglichkeit, gefälschte Produkte zu identifizieren. Wenn der Preis weitaus günstiger ist als erwartet, müssen Sie zweimal überlegen. Dies gilt jedoch nicht immer, insbesondere für einige Produkte (gefälschte Innovator- / Generika-Marken), die möglicherweise zum gleichen Preis wie das Original verkauft werden.
Tipp 6: Prüfen Sie, ob es ein Beipackzettel gibt
Die Fälschungen von Medikamenten haben normalerweise keinen ausführlichen Beipackzettel oder dieser Beipackzettel sieht wie eine Kopie aus.
Tipp 7: Kaufen Sie nur bei einer geprüften Apotheke
In der Regel werden die Arzneimittelfälschungen im Internet angeboten - von unseriösen Onlineanbietern und unter Umgehung der Verscheibungspflicht. Um eine Kopie der Medikamente zu vermeiden, kaufen Sie bei lizenzierten und seriösen Apotheken.
Tipp 8: Prüfen Sie ein Verfallsdatum und Changer-Nummer
Jede Verpackung der Originalpräparate hat eine Seriennummer und ein Verfallsdatum.
Tipp 9: Überprüfen Sie die Herkunftsangaben
Die Überprüfung der Herkunftsangaben des Herstellers ist nur dann einfach und unkompliziert, wenn es sich um ein seriöses internationales Unternehmen handelt, das über ein System zur Nachverfolgung verfügt. Dies ist jedoch häufig nicht der Fall, da gefälschte Unternehmen ihre genaue Adresse nicht auf die Arzneimittel drucken lassen können. Überprüfen Sie in diesem Fall, ob die Adresse des Herstellers nachvollziehbar ist, d.h. ob sie den genauen Standort des Unternehmens und nicht nur den Namen des Landes enthält.
Tipp 10: Seien Sie vorsichtig, wenn das Präparat einen ungewöhnlichem Geruch und/oder ein anderes Geschmack hat
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn das Medikament einen ungewöhnlichen Geruch und ein anderes Geschmack hat.
Gefälschte Medikamente rechtzeitig erkennen, um Gesundheitsrisiken zu minimieren
Alle nicht zugelassenen therapeutischen Produkte stellen ein Risiko dar, und gefälschte Produkte haben ein viel größeres Risiko. Wie oben erwähnt, kann die Fälschung beispielsweise zu viel vom angegebenen Wirkstoff erhalten. In diesem Fall besteht das Risiko für eine Überdosierung bzw. eine Vergiftung. Wenn die Fälschung zu wenig von dem Wirkstoff enthält, ist das ebenfalls gefährlich, weil die Wirkung beeinträchtigt wird.
Die Arzneimittelfälschungen können auch falsche Substanzen, falsche Dosierung oder gefährliche Substanzen enthalten, die keine therapeutische Wirkung hervorrufen.
Fazit
Die Hälfte der verkauften Medikamente übers Internet sind die Fälschungen. Die negativen Auswirkungen gefälschter Medikamente kennen keine Grenzen. Die Medikamente sind Gifte und es muss darauf geachtet werden, die Fälschungen zu vermeiden. Die in diesem Blogbeitrag beschriebenen Tipps tragen nicht nur dazu bei, die Wahrscheinlichkeit des Kaufs und der Einnahme von Arzneimittelfälschungen zu verringern, sondern können auch helfen, Geld zu sparen.
Einzelnachweise
- Deutsche ApothekerZeitung: "Wie erkenne ich eine Arzneimittelfälschung?"
- Mark D. (2011). Pharmaceutical Anti-Counterfeiting: Combating the Real Danger from Fake Drugs. New Jersey: John Wiley and Sons, Inc.
- Beitrag zu Arzneimittelfälschungen. Bundesministerium für Medikamente und Medizinprodukte. URL: https://www.bfarm.de/
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Zuletzt aktualisiert am 12.10.2021