Durch die aktive Entwicklung der Telekommunikationstechnologien findet ein Durchbruch im Medizin- und Gesundheitsbereich statt. Die Grundprinzipien der Telemedizin wurden vor fast 100 Jahren mit dem Aufkommen des Rundfunks festgelegt. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es regelmäßige Versuche, die Telekommunikationstechnologien im Medizinbereich anzuwenden: von der Übertragung medizinischer Informationen und Videobilder aus Kliniken aus der Ferne bis hin zur Fernüberwachung der Gesundheit von Astronauten und Teilnehmern in arktischen Expeditionen. In letzter Zeit ist die Telemedizin dank der rasanten Entwicklung innovativer Technologien besonders aktuell.
Was ist Telemedizin?
“Die Telemedizin ist ein Teilbereich der Telematik im Gesundheitswesen und bezeichnet Diagnostik und Therapie unter Überbrückung einer räumlichen oder auch zeitlichen („asynchron“) Distanz zwischen Arzt (Telearzt), Therapeut (Teletherapeut), Apotheker und Patienten oder zwischen zwei sich konsultierenden Ärzten mittels Telekommunikation.” (Wikipedia).
Im Rahmen der Telekommunikation werden die Diagnostik, Behandlung, Verordnung der Medikamente online, Schulung, Forschung und vorbeugende Maßnahmen durchgeführt.
Die Telemedizin hat zum Ziel, medizinische Versorgung für jede Person pünktlich zu leisten, unabhängig vom Standort.
Was sind die Vorteile der Telemedizin?
Erstens können die Patienten dank der Telemedizin sich ärztlich beraten lassen, ohne das Haus zu verlassen. Zweitens bekommen die Patienten medizinische Versorgung in einer komfortablen häuslichen Umgebung, was den Stress beim Arztbesuch abzubauen hilft. Und drittens ist es möglich, Geld und Zeit zu sparen.
Die Telekommunikationstechnologien helfen den Ärzten den Zustand des Patienten nach der Operation, nach der Behandlung oder während der Behandlung chronischer Krankheiten unter Kontrolle zu halten. Dank Telemedizin können auch die Online-Konsultationen mit Kollegen und Spezialisten aus anderen medizinischen Bereichen durchgeführt werden.
In welchen Bereichen wird Telemedizin angewendet?
Aufgrund der Vielseitigkeit der Telekommunikationstechnologien kann die Telemedizin in verschiedenen Bereichen angewendet werden, um die effektive Gesundheitsfürsorge zu gewährleisten.
Das am meisten nachgefragte Segment ist die Patientenberatung in verschiedenen Bereichen: Therapie, Pädiatrie, Gynäkologie usw. Die tierärztliche Beratung wird auch beliebt. Es gibt zwei Hauptkategorien von telemedizinischen Konsultationen:
- Online-Videosprechstunde in Echtzeit. Das ist die häufigste Option, die für dringende Notfälle geeignet ist. Die Durchführung einer Online-Beratung erfordert die Verwendung spezieller technischer Geräte. Dies kann eine qualitativ hochwertige Datenübertragung aus der Ferne ermöglichen. Es kann sich um einen Laptop mit integriertem Mikrofon und Kamera, ein Tablet oder ein Smartphone handeln. Das Gerät sollte Ton und Bild gut übertragen. Während der Online-Konsultation besteht eine direkte Kommunikation zwischen dem Patienten und dem Arzt. Im Rahmen eines Telefonanrufs oder im Voraus kann der Patient alle erforderlichen Materialien senden, um ein Diagnosebild vollständig zu erstellen (z. B. Kopien von Testergebnissen, Röntgenbildern, Ultraschallbildern, medizinischen Unterlagen usw.). Neben der privaten Kommunikation können sie Konsultationen in Echtzeit organisieren. Dies ermöglicht es dem Patienten, gleichzeitig qualifizierte Spezialisten aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens zu konsultieren. So kann der Patient sowohl Zeit als auch Geld sparen. Dank der Online-Konsultation kann jeder einen hochqualifizierten Arzt konsultieren, auch wenn er mehrere tausend Kilometer entfernt ist.
- Online-Konsultation per E-Mail. Die Informationen werden über verschiedene Kommunikationskanäle übertragen (z. B. per E-Mail). Mit solcher Online-Konsultation erhält der Patient innerhalb von 48 Stunden eine kompetente Ersteinschätzung seines Hautproblems. Diese Option ist nicht für dringende Fälle geeignet, ist aber die einfachste und kostengünstigste.
Telemedizin in Deutschland
Die Telemedizin ist in den USA und verschiedenen europäischen Ländern weit verbreitet. In Deutschland entstanden Anfang der 90er Jahre die ersten Projekte im Bereich der Telemedizin. Neue Telekommunikationsarten werden beispielsweise zur ambulanten Nachsorge von Teilnehmern klinischer Studien eingesetzt. Statistiken zufolge hat die Einführung der Telemedizin in diesem Bereich dazu beigetragen, die Anzahl der Krankenhausaufenthalte, die in der Klinik verbrachte Zeit und die Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.
Derzeit sind nach deutschem Recht verschiedene Arten der Telemedizin (Videosprechstunde, Telemonitoring, Teletherapie, Telekonzil, Telekonferenz) zulässig. Sie werden in der täglichen klinischen Praxis häufig eingesetzt, um beispielsweise notwendige medizinische Informationen zu übertragen Anamnese, Röntgenstrahlen, Computertomogramme usw. zu teilen.
Es ist dank Telemedizin möglich, ständig mit dem behandelnden Arzt in Kontakt zu bleiben und ihn über die Gesundheit und den Krankheitsverlauf zu informieren.
Vor nicht allzu langer Zeit wurde die Videosprechstunde in die deutsche Krankenversicherung aufgenommen. Nach der ersten persönlichen Beratung konnte der Patient die Behandlung aus der Ferne fortsetzen. Im Mai 2018 wurde das E-Health-Gesetz verbessert - jetzt ist eine persönliche Beratung nicht mehr obligatorisch. Dies wird laut deutschen Experten dazu beitragen, die Versorgung von Patienten mit chronischen Krankheiten zu optimieren.
Wie erfolgt Videosprechstunde?
Viele deutsche Kliniken bieten Fernberatungen mit führenden Spezialisten an. In diesem Fall geben deutsche Ärzte keine Beratung per Telefon oder E-Mail.
Zu einem vorgewählten Zeitpunkt findet die Videosprechstunde statt, bei der der Arzt und der Patient die Diagnose, Optionen für die weitere Behandlung usw. besprechen. Eine Voraussetzung zur Durchführung der Videosprechstunde ist, dass der Patient dem Arzt persönlich bekannt sein muss. Die Videosprechstunde kann 20, 40 oder 60 Minuten dauern.
Telemedizin während der Covid-19-Pandemie
Während der Covid-19-Pandemie ist die schnelle Reaktion der medizinischen Fachkräfte von entscheidender Bedeutung, insbesondere wenn die Zahl der Infizierten und Ausbreitungsgebiete unkontrollierbar zunimmt. In Fällen, in denen eine starre Selbstisolation die einzige Lösung ist, bleibt die Telemedizin das einzige verfügbare Instrument für die Gesundheitsversorgung. Wie die Covid-19-Pandemie gezeigt hat sind die Telemedizinsysteme mit Videosprechstunden ein unersetzbarer Teil der Fernbehandlung.
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Zuletzt aktualisiert am 01.04.2021