Adderall vs Ritalin Unterschied

In den USA wurde bei 9,5 Prozent der Kinder zwischen 3 und 17 Jahren eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) diagnostiziert. ADHS ist jedoch nicht nur etwas für Kinder. Nach Angaben der Anxiety and Depression Association of America haben etwa 60 Prozent der Kinder mit ADHS auch als Erwachsene noch Symptome. Menschen mit ADHS haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und ihre Impulse zu kontrollieren. Sie können zappelig und reizbar sein.

Ärzte verschreiben Menschen mit ADHS häufig stimulierende Medikamente. Zwei gängige Mittel sind Adderall (USA) und Ritalin (USA, Deutschland). Diese Medikamente können den Betroffenen helfen, sich besser zu konzentrieren und Aufgaben zu erledigen. Sie verringern auch impulsives Verhalten, das ein weiteres Kennzeichen von ADHS ist. Hier finden Sie eine ADHS Medikamente Liste.

Adderall und Ritalin wirken auf ähnliche Weise bei der Behandlung von ADHS. Sie haben auch die gleichen Nebenwirkungen. Sie weisen jedoch wichtige Unterschiede auf. Wir erklären die Grundlagen der beiden Medikamente.

Adderall Ritalin Vergleich

In dern Tabelle unten finden Sie die wichtigsten Merkmale von Adderall und Ritalin.

Adderall Ritalin Vergleich der Wirkung

Sowohl Adderall als auch Ritalin sind Stimulanzien für das zentrale Nervensystem (ZNS). Sie wirken, indem sie die Verfügbarkeit der Neurotransmitter Noradrenalin und Dopamin in Ihren ZNS-Verbindungen erhöhen. Dadurch wird die Gehirnaktivität beschleunigt.

Ritalin wirkt schneller und erreicht die Spitzenleistung schneller als Adderall. Allerdings bleibt Adderall länger in Ihrem Körper aktiv als Ritalin. Adderall wirkt 4 bis 6 Stunden lang. Ritalin ist nur 2 bis 3 Stunden lang aktiv. Das bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass Adderall die bessere Wahl ist. Manche Menschen bevorzugen das kürzer wirkende Ritalin, weil sie den Zeitpunkt der Nebenwirkungen, wie Appetitlosigkeit und Schlafstörungen, besser kontrollieren können.

Adderall vs Ritalin Preisvergleich

Adderall und Ritalin sind Markenpräparate, die auch als Generika erhältlich sind. Generika kosten in der Regel weniger als die Markenmedikamente.

Im Allgemeinen kosten Adderall und Ritalin etwa gleich viel. Möchten Sie Adderall kaufen oder Ritalin kaufen? Unter den Links können Sie die Verfügbarkeit in Apotheken prüfen und Preise vergleichen.

Adderall und Ritalin sind normalerweise in den meisten Apotheken erhältlich. Allerdings kann es bei diesen Arzneimitteln zu Engpässen kommen, so dass sie möglicherweise nicht immer verfügbar sind. Erkundigen Sie sich im Voraus bei Ihrer Apotheke, ob Ihr Medikament verfügbar ist.

Adderall oder Ritalin: Nebenwirkungen

Da beide Medikamente auf die gleiche Weise wirken, verursachen sie ähnliche Nebenwirkungen.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Adderall und Ritalin gehören:

• Schlafstörungen
• Appetitlosigkeit
• Mundtrockenheit
• Angstzustände
• erhöhte Herzfrequenz
• Reizbarkeit
• Kopfschmerzen
• Schwindelgefühl

Zu den schwerwiegenden Nebenwirkungen, die beide Medikamente haben, können gehören:

• Suchtverhalten
• Herzrhythmusstörungen
• Psychosen, die dazu führen können, dass Sie Dinge sehen, die nicht real sind, oder das Gefühl haben, dass Käfer auf Ihrer Haut herumkrabbeln
• Raynaud-Syndrom
• verlangsamtes Wachstum bei Kindern

Anwendung von Adderall vs Ritalin bei bestehenden Erkrankungen

Beide Medikamente können bei Menschen mit bestimmten medizinischen Problemen Nebenwirkungen hervorrufen. Menschen mit bestimmten Gesundheitsproblemen sollten die Einnahme dieser Medikamente möglicherweise vermeiden. Unten sind die medizinischen Bedingungen aufgeführt, die Sie mit Ihrem Arzt besprechen sollten, bevor Sie Adderall oder Ritalin einnehmen.

1. Adderall: eine schwere Arteriosklerose, Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Hyperparathyreoidismus, Drogenmissbrauch (auch in der Vorgeschichte), Agitation, Schwangerschaft.
2. Ritalin: Agitation, Angstzustände, Glaukom, motorische Tics, Tourette-Syndrom, Schwangerschaft.

Beide Medikamente zeigten in den Tierstudien Nebenwirkungen auf den Fötus. Es wurden jedoch noch nicht genügend Studien am Menschen durchgeführt, um schlüssige Ergebnisse zu erhalten.

Adderall kann in die Muttermilch übergehen, was bedeutet, dass das Medikament auf Ihr Kind übergehen kann, wenn Sie es stillen. Einige Studien zeigen, dass auch Ritalin von der Mutter auf das Kind über die Muttermilch übergehen kann. Diese Arzneimittel können bei Ihrem Kind Nebenwirkungen hervorrufen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Adderall oder Ritalin einnehmen. Um die Sicherheit Ihres Kindes zu gewährleisten, müssen Sie möglicherweise entscheiden, ob Sie mit dem Stillen oder mit der Einnahme des Medikaments aufhören wollen.

Wechselwirkungen

Sowohl Adderall als auch Ritalin treten in Wechselwirkung mit bestimmten anderen Medikamenten. Informieren Sie Ihren Arzt über alle rezeptpflichtigen und rezeptfreien Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und Kräuter, die Sie einnehmen. Auf diese Weise kann Ihr Arzt auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten achten.

Unten sind Beispiele von Medikamenten aufgeführt, die mit Adderall oder Ritalin in Wechselwirkung treten können:

1. Adderall wechselwirkt auf unerwünschte Weise mit MAO-Hemmern, Säuerungsmitteln, alkalischen Stoffen, Antidepressiva, Antihistaminika, Arzneimitteln gegen Bluthochdruck.
2. Ritalin wechselwirkt auf unerwünschte Weise mit MAO-Hemmern, Arzneimitteln gegen Bluthochdruck, Antikoagulantien, Antikonvulsiva, Antidepressiva.

Fazit

Nach einer Überprüfung von Studien über 40 Jahre hinweg sind stimulierende Medikamente bei der Behandlung von 70 bis 80 Prozent der Kinder und Erwachsenen mit ADHS wirksam. Die allgemeine Empfehlung lautet: Wenn eines dieser Medikamente bei Ihnen nicht wirkt, sollten Sie das andere ausprobieren. Allerdings gibt es einige kleinere Unterschiede zwischen den beiden Medikamenten, z. B. wie schnell und wie lange sie in Ihrem Körper wirken. Arbeiten Sie mit Ihrem Arzt zusammen, um das beste Medikament für Ihre ADHS zu finden.

Quellen

1. Was ist ADHS? ADHS Ratgeber.
2. Adult ADHD (Attention Deficit Hyperactive Disorder). Anxiety and Depression Association of America, ADAA.
3. Olav Spigset, Wenche Rødseth Brede, Kolbørn Zahlsen. Excretion of Methylphenidate in Breast Milk. Am J Psychiatry 164:2, February 2007.
4. Kenneth Blum, Amanda Lih-Chuan Chen et al. Attention-deficit-hyperactivity disorder and reward deficiency syndrome. Neuropsychiatr Dis Treat. 2008 Oct; 4(5): 893–918.